Verlag: Immersion Games
Sprache: Englisch!
Spieler: 2 bis 4 Personen
Dauer: 90 Minuten
Spielmaterial: 16 Stadtteilpläne, 24 individuel beklebte Spielsteine, 24 Character-Karten, 24 Kontroll-Karten, 24 Gegenstandskarten, 27 Kartenhüllen, 32 Plastikchips, 20 Gummi-Bändchen, 2 schwarze Plastikautos, 1 achtseitiger Würfel und anderes mehr.
"Alien Invasion USA" ist eine erstklassige Umsetzung des klassischen Alien-Invasion-Themas a là "Die Körperfresser kommen".
Zudem kommt das Spiel in einer für einen amerikanischen Kleinverlag ungewöhnlich guten Ausstattung daher.
Die Spielregeln sind komplex, aber überschaubar. Da einige Mechanismen des Spiels recht ungwöhnlich sind, versteht man sie zum Teil erst während des ersten Spiels.
Im Folgenden kann daher nur wenig auf die Spielregel eingegangen werden. Hier soll vielmehr ein schlaglichtartiger Eindruck vom Spiel vermittelt werden.
Worum geht es in dem Spiel?
Je nach Spielerzahl landen in einer amerikanischen Kleinstadt ein oder zwei sich miteinander bekämpfende Alienvölker, die versuchen, die Körper der Bürger nach und nach zu übernehmen. Der Alienspieler beginnt das Spiel mit drei im Geheimen übernommenen Bürgern (es ist also nur ihm bekannt, welche Bürger er kontrolliert). Unter diesen dreien muss er noch einen Anführer festlegen, der mehr oder weniger seine Person repräsentiert.
Je nach Spielerzahl stehen den Aliens die Bürger und eventuell noch schwarz gekleidete Vertreter der Regierung gegenüber. Wobei zu beachten ist, dass die Regierungsvertreter nicht nur die Aliens, sondern auch die Bevölkerung bekämpfen (wobei letzteres optional ist).
Der Spieler der Bürger muss nun versuchen, die Aliens unter seinesgleichen zu entlarven. Dazu zieht er Bürger der Stadt in verschiedene Gebäude, wo er Gegenstände wie Ghettoblaster, Fastfood, Parfume und anderes finden kann. Mit diesen Sachen kann er dann andere Bürger der Kleinstadt testen. Was für uns gewöhnlich erscheint, vertragen nämlich so manche Aliens nicht.
Der Charakter, der den Gegenstand trägt, muss nun zu anderen Bürgern gehen und kann sie mit den Gegenständen testen. Wird ein Bürger getestet, so muss der jeweilige Alienspieler einen Test durchführen, ob die Aliens auf den Gegenstand allergisch reagieren oder nicht.
Dieser Test wird vom Alienspieler verdeckt durchgeführt. Zeigt der Test, dass die Aliens auf den Gegenstand reagieren, so muss der Alienspieler einen furchterregenden außerirdischen Schrei ausstoßen, wenn die getestete Person ein von ihm kontrolliertes Alien ist.
Ist die getestete Person jedoch nur ein normaler Bürger, so muss er nichts machen.
Der Alienspieler weiß jetzt aber, dass die von ihm kontrollierten Bürger diesen Gegenstand meiden müssen, da der Test für das ganze Spiel gilt und er sofort aufschreien muss, sobald ein Bürger mit einem solchen Gegenstand ein Feld betritt, auf dem eine von ihm kontrollierte Person steht.
Zeigt der Test des Aliens hingegen, dass der Gegenstand auch für ihn als Alien unbedenklich ist, dann muss er nicht reagieren (auch wenn der Gegenstand an einem Alien getestet wurde). Der Spieler der Dorfbevölkerung weiß nach einem Test also nicht, ob er einen unbescholtenen Bürger mit etwas getestet hat, auf das vielleicht Aliens reagieren könnten, oder ob er ein Alien getestet hat mit etwas, auf das diese Aliens nicht reagieren.
Hat ein Bürger ein Alien entlarvt, dann wird der Bürger zunächst nur als Alien gekennzeichnet. Um ihn völlig auszuschalten, muss es noch überwältigt und ins Gefängnis geschafft werden, was die Aliens nicht kampflos über sich ergehen lassen. Da kann man nur hoffen, dass bei der Entlarvung eines Aliens genügend unbescholtene Bürger in der Nähe stehen, die auch eingreifen können.
Die Aliens müssen versuchen, eine bestimmte Zahl an Bürgern zu übernehmen, um zu gewinnen. Dazu können sie, solange nicht alle Aliens entlarvt wurden, verborgen Angriffe auf Bürger durchführen, um sie zu kontrollieren. Die Nichtalienspieler erfahren immer nur, wieviele Bürger von den Aliens kontrolliert werden, aber nicht, welche (es sei denn, sie wurden getestet und entlarvt).
Während des gesamten Spiels dürfen im Prinzip alle Bürger durch jeden Spieler bewegt werden. Für einen Zug hat aber jeder Spieler nur die Kontrolle über eine bestimmte Auswahl von Bürgern. Dabei kann es vorkommen, dass während eines Zuges der Spieler der Dorfbewohner nur Aliens zieht (schließlich versuchen die von den Alien übernommenen Bürger ja, sich unauffällig wie unbescholtene Bürger zu verhalten) und der Alienspieler wiederum keinen einzigen Alien bewegt.
Während der Spieler der Dorfbewohner keine Möglichkeit hat, einzugreifen, kann der Alienspieler protestieren, wenn ein Spieler einen Zug mit einem Charakter durchführen möchte, den er kontrolliert. In dem Moment, wo sich ein Charakter weigert, einen Zug eines anderen Spielers durchzuführen, ist er als Alien entlarvt, da er sich ja nicht mehr normal verhält. Der Alienspieler sollte sich also sehr gut überlegen, wann er einschreitet und wann nicht.
Hat man die Regeln des Spiels erst einmal begriffen, dann kristallisiert sich ein gut funktionierendes Spiel heraus, das Spaß macht und das Thema stimmungsvoll umsetzt.
Das Spiel ist, wenn man die Eigenarten erst einmal begriffen hat, vom Mechanismus eher einfach, so dass die Schwierigkeiten beim ersten Spiel sich nur aus den neuen ungewohnten Mechanismen ergeben, die dazu dienen, dass Übernahme-Angriffe der Aliens im Geheimen aber doch nachvollziehbar (es gibt keine Möglichkeit zu schummeln) vollzogen werden. Ähnlich verhält es sich mit den Tests, worauf Aliens reagieren oder nicht.
Ansonsten ist das Spiel mit der nötigen Portion Humor verfasst, der sich schon allein darin zeigt, dass die Regierungsvertreter Punkte dafür kriegen, dass sie unbescholtene Bürger anstelle von Aliens aus dem Verkehr ziehen.
Hier nun unser Fazit:
- Anspruch: mittel bis gering
- Erlernbarkeit: niedrig
- Spielreiz: sehr hoch
- Wiederspielreiz: hoch
Hinweis: Es handelt sich um ein amerikanisches Spiel mit englischen Regeln. Das Material weist aber keine englischen Texte auf, so dass es reicht, wenn einer in der Spielrunde, der englisch beherrscht, die Regeln liest.